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Teresa Pieschacón Raphael, Crescendo

Über Chopin mit der toten Mutter verbunden

Für ihr erstes Album wählte sie die „Magna Carta des Klavierspiels“ (Karl Schumann): Frédéric Chopins 24 Etüden op. 10 und op. 25. Damit verbindet die russische Pianistin Tatiana Chernichka eine tragische und rührende Familiengeschichte, die sie uns im Interview erzählt. „Das Album ist dem Andenken meiner Mutter, der Pianistin Olga Volchkova (1946–1984), gewidmet. Sie war die erste, die in meiner Heimatstadt Nowosibirsk alle 24 Etüden in einem Konzert aufführte. 2014, dreißig Jahre nach ihrem Tod, wiederholte ich dieses Konzert im gleichen Saal, in dem auch sie gespielt hatte. Daraus wurde nun ein Album, das wir anlässlich ihres siebzigsten Geburtstages 2017 veröffentlichen. Ich kannte meine Mutter nicht. Und ich wusste auch lange nicht, wer meine leibliche Mutter ist. Als sie starb, war ich eineinhalb Monate alt. Eine Infektion, hieß es damals, man könne nichts mehr machen. Sie war 38 Jahre alt. Heute wäre das nicht mehr passiert. Mein Vater hat dann wieder geheiratet. Er hatte mit meinem Bruder und mir zwei kleine Kinder, um die er sich alleine nicht kümmern konnte. Lange wussten wir nicht, dass seine neue Frau nicht unsere Mutter war. Erst mit neun erfuhr ich zufällig den Namen meiner leiblichen Mutter."


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