"Die Pianistin Alexandra Sostmann spielt stille Musik vom Barock bis zur Gegenwart. Nun erwarte man kein leichtes, charmantes Programm. Es ist höchst anspruchsvoll, was die Pianistin spielt. Die Musik erfasst uns wie im Traum und entführt uns aus der realen Welt in eine Welt ganz unterschiedlicher Farben, voller seltsamer Klänge, die in einer beschwörenden Art gespielt und in einer poetischen Sprache ausgedrückt werden, die manchmal gar nicht poetisch scheint, weil sie auch Finsternis und Nacht umfasst, Trauer und Tod.
Andere Pianisten hätten ein derartig schwierig zu gestaltendes Programm wohl eher nur oberflächlich betrachtet und das gemieden, was darunter legt. Sostmann hat den Zugang zu der Tiefe, sie spielt quasi in einem anderen Bewusstseinszustand, der die Aufmerksamkeit des Hörers von äußeren Ablenkungen fernhält und durch die Stille Zugang zu einer Welt verschafft, in die man in tiefe Meditation eintritt. Stille muss man erfahren. Es genügt nicht, sich hinzulegen und eine angenehme Atmosphäre zu genießen. Stille hat viele Formen und auch eine beunruhigende Seite, die in diesem Programm spürbar wird. Ohne die Diversität der Stille entstünde nur Leere. Und diese zu vermeiden ist Alexandra Sostmann vorbildlich gelungen. Sie teilt mit uns eine gute Stunde lang erfüllte Stille."

Comments