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  • Claus Fischer, MDR KULTUR

Anna Torge bringt Mandoline und Violine auf Augenhöhe

"Die Mandoline ermöglicht es Anna Torge darüber hinaus, bislang unbeackertes musikalisches Terrain aufzuspüren. So habe es für sie großen Reiz, die Mandoline mit anderen Instrumenten zusammenzubringen und so neue Klangbilder entstehen zu lassen. Die heute bekanntesten Werke für Mandoline aus der Epoche des Barock hat Antonio Vivaldi komponiert. Mit ziemlicher Sicherheit beherrschte er das Instrument auch selbst. Anna Torge spielt auf der CD die exakte Kopie einer Mandoline aus dem Umfeld Vivaldis. Das Original wurde um 1690 von einem Meister namens Marafi aus Mailand gebaut. Der deutsche Instrumentenbauer Günter Mark baute die Mandoline nach - "mit wunderschönen Verzierungen", wie Anna Torge erzählt. Anna Torge zupft die Saiten ihrer Barockmandoline nicht mit einem schnöden Plektrum aus Kunststoff, sondern stilgerecht mit einem Federkiel. Das ergibt einen wunderbar intimen, lyrischen Klang. Und der passt perfekt zu den sanften, warmen Tönen der japanischen Barockgeigerin Mayumi Hirasaki. Zwei Instrumente auf Augenhöhe im Dialog – ein wunderschönes Klangerlebnis. Neben Concerti und Trios von Antonio Vivaldi hat Anna Torge auch Werke der heute vergessenen Komponisten Carlo Arrigoni und Ranieri Caponi aufgenommen. Letzterer war, wie auch Antonio Vivaldi, im Hauptberuf katholischer Priester. Diese Kompositionen sind vielleicht nicht ganz so ausgefeilt wie die Vivaldis, aber lohnen dennoch die Entdeckung. Und auch das Mandolinenkonzert des einzigen deutschen Komponisten auf der CD, des Dresdner Hofkapellmeisters Johann Adolf Hasse, liebt Anna Torge sehr – obwohl das Notenmaterial eigentlich sehr einfach sei."


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