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  • Rainer W. Janka, Klassik-heute

"Ein Spiel wie für eine gute Stereoanlage gemacht"

"wenn Orth in den Klavierstücken op. 76 die Leidenschaftsausbrüche kraftvoll gestaltet und das gläserne Timbre der hohen Klavierregister im As-Dur-Intermezzo ihm gut gelingt. (...) Dafür lässt er immer die Architektur der Stücke durchleuchten – bisweilen opfert er dieser architektonischen Transparenz die Gefühlsaufwallungen, so das wühlende Agitato im cis-Moll-Capriccio. (...) ... in den beiden Rhapsodien op. 79: Wuchtig wachsen da die leidenschaftlichen Teile auf und entrückt lässt er in der h-Moll-Rhapsodie das sehnsüchtige d-Moll-Thema des Seitensatzes singen, das Edvard Grieg als „Ase-Thema“ in seinem Peer Gynt wieder aufgenommen hat.

Vollends in die Vollen geht Orth dann in der f-Moll-Sonate op. 5. Glanzvoll reizt er die dynamischen Spreizungen aus, majestätisch gestaltet er die Anfangsstürme des Kopfsatzes, zart lässt er das Andante singen mit einem glasklar gespielten Triller im Thema, berückend sind dann die silbernen Klänge der akkordischen Bewegung der Mittelstimmen, aufgehellt die chorartigen Passagen und niemals „brummt“ es in den tiefen Passagen. (...) ... das Intermezzo schimmert fast schon impressionistisch, das Finale endet enthusiastisch. (...) Ein Spiel wie für eine gute Stereoanlage gemacht. Und gerade in dieser Sonate genießt man den sonoren Klang des Steinways in der Immanuels-Kirche in Wuppertal."


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