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Christof Jetzschke, Klassik Heutej

10-10-10 Klassik Heute-Empfehlung

"Selten habe ich einer Aufnahme barocker Kammermusik so gespannt und mit so viel Vergnügen gelauscht.

„Überraschend ist der so homogen klingende Dialog der beiden in der Tonerzeugung so unterschiedlichen Instrumente.“ So beschreibt Prof. em Marga Wilden Hüsgen in ihrem Einführungstext das virtuose wie klangsinnliche Wechselspiel zwischen Mandoline und Violine in Vivaldis Konzert B-Dur für Mandoline (solo), Violine (solo), 2 Violinen, Viola, Violoncello und Laute (tutti) RV 548/764. Tatsächlich ist aber dieses homogene Dialogisieren das Hauptmerkmal der gesamten Einspielung. Und die immer wieder überraschend gesanglich eingesetzte Mandoline. Deren intimer und poetischer Klang verbindet sich mit der meist sanften und warmen Violine zu einer verführerisch kantablen und schwungvollen, eleganten und drängenden, auf jeden Fall verzaubernden Klangsprache, die sich jeglicher Manierismen enthält. Besonders deutlich wird dies in der an Affekten sehr reichen Tonsprache der Werke der beiden aus Florenz stammenden Komponisten Carlo Arrigoni (1697-1744) und Abbate Ranieri Capponi (ca. 1680-ca. 1744), die den Werken Vivaldis und Johann Adolf Hasses absolut ebenbürtig sind. Mit dem Ensemble Il Canto, vor allem mit den beiden Solisten Anna Torge (Mandoline) und Mayumi Hirasaki (Violine) scheinen diese gezupften und gestrichenen barocken Kostbarkeiten die idealen Interpreten gefunden zu haben. Klangschönheit sowie eine hoch sensible und rhetorisch ausgefeilte Gestaltungskunst gehen vom ersten bis zum letzten Ton dieser auch klanglich perfekt ausbalancierten Aufnahme eine überaus glückliche Verbindung ein. Wer da nicht die Ohren spitzt… (dem ist nicht mehr zu helfen)!"

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