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  • Guido Krawinkel, Klassik heute

"hier lauscht der Kenner andächtig – und ist überzeugt"

"Mandoline und Fortepiano? Der erste Gedanke: eine ungewöhnliche Kombination! Ein Lauten- und ein Saiteninstrument, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: hier der zarte, zumeist gezupfte, zuweilen aber auch heftig tremolierende Klang einer Mandoline, dort der kernigere, sehr wandlungsfähige Klang eines historischen Flügels. Kann das überhaupt zusammenpassen? Es muss sogar zusammenpassen, denn was Anna Torge und Gerald Hambitzer auf dieser CD zu Gehör bringen sind Originalwerke für diese Besetzung, die es – man glaube dies oder nicht – tatsächlich gibt. (...) Torge und Hambitzer präsentieren diese gehaltvolle Kost aber ausnehmend geschmackvoll. Sie gestalten die Musik überaus geistvoll, mit einer splendiden Spiellaune und einer sehr natürlich und nie verkünstelt wirkenden Musikalität. Das Ergebnis ist äußerst einnehmend, nicht nur Hummels Große Sonate, auch Werke von Komponisten wie Gabriele Leone und Porto Feliziano, die man heute kaum mehr kennen dürfte. (...) Die Tatsache, dass diese Koppelung auch klanglich so gut funktioniert, ist nicht zuletzt der Verwendung des historischen Hammerflügels geschuldet, der über einen ungleich delikateren und variantenreicheren Klang verfügt als monochrome Diskantschleudern, die heute in Form von Konzertflügeln zumeist in Konzertsälen gespielt werden. Und wenn es einen Meister gibt, der alle Nuancen aus so einem Instrument herauskitzeln kann, dann ist es Gerald Hambitzer. Die Klangbalance zur Mandoline, die von Anna Torge nicht weniger feinsinnig gespielt wird, ist ausgezeichnet. Ein moderner Flügel würde das zarte Zupfinstrument, das deutlich mehr zu bieten hat als das Volksmusikgeschrammel, auf das es gerne reduziert wird, wohl platt machen. Die größte Überraschung auf dieser CD sind Werke von Beethoven, der – man höre und staune – auch für diese Kombination geschrieben hat. Spätestens hier lauscht der Kenner andächtig – und ist überzeugt."

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