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  • Christof Jetzschke, Klassik Heute

"leidenschaftlich durchglühter Ton"

"Dramatische Spannung, enorme emotionale Tiefe, folkloristisch angehauchte Tonsprache, hinreißende gesangliche Themen, fesselnde Virtuosität, orchestrale Entladungen und dazu eine meisterhafte Instrumentation – wen wundert es da, dass Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op.104 auf Tonträger und live das wohl meist dargebotene Werk seiner Gattung ist? Dieses vielleicht inzwischen schon überstrapazierte Konzert birgt eine ungeheure musikalische Kraft, der sich einfach kein Cellist entziehen kann. Und um der fast unüberschaubaren Zahl der Einspielungen dieses sogenannten Schlachtrosses eine weitere hinzuzufügen, bedarf es schon einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein. Darüber verfügt der 1975 geborene Adolfo Gutiérrez Arenas ohne Zweifel, wie er bereits mit Aufnahmen von Bachs Cellosuiten und Beethovens Cellosonaten bewiesen hat. Um es gleich vorwegzunehmen: Arenas begeht nicht den Fehler, sich bzw. seine Fähigkeiten zu inszenieren; (virtuoses) Auftrumpfen gerät nie zum Selbstzweck. Vielmehr bewegt er sich gemeinsam mit der engagiert zu Werke gehenden Magdeburger Philharmonie unter der Leitung von Kimbo Ishii gekonnt zwischen emotionaler Überfrachtung und einer eher abgeklärten Haltung; schon allein das erregt Aufmerksamkeit. Zwar ist die Balance zwischen dem Solisten und dem Orchester nicht immer perfekt, aber es greift alles organisch ineinander; ein konzentriertes und hellhöriges Miteinander sorgt für einen ununterbrochenen Fluss, dem es insgesamt nicht an Leidenschaft, wohl aber hin und wieder an Sinnlichkeit fehlt. Aber dafür entschädigen das energetische und dabei sehr feinfühlige Spiel des u.a. bei Janos Starker und Bernard Greenhouse in die Lehre gegangenen Adolfo Gutiérrez Arenas, sein gesanglich warmer, leuchtfähiger sowie gelegentlich auch leidenschaftlich durchglühter Ton." Zur CD-Besprechung


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