"man kann die Harmonie zwischen Sänger und Pianist spüren"
- Klassik begeistert
- vor 4 Tagen
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"Die erste gemeinsame CD-Produktion des Baritons Lars Conrad und seines Klavierbegleiters Daniel Prinz mit dem Titel „Männer“ folgt einem durchaus originellen Konzept.
Aus der reichhaltigen Liedliteratur des 19. Jahrhunderts hat das Gespann Lieder von Johannes Brahms, Robert Schumann, Hugo Wolf und Franz Schubert, sowie fünf Lieder Hanns Eislers ausgewählt, die in ihren Texten sämtlich die ganz unterschiedlichen Befindlichkeiten von Männern ganz allgemein, aber auch in extremen Situationen behandeln. Das ist eine originelle Idee, es kommen, neben dem unvermeidlichen Geheimrat Goethe, Dichter wie August von Platen, Justinus Kerner, Heinrich Heine und Johann Mayrhofer zu Wort, die dazu Einiges beizutragen haben.
Damit wäre die Bühne frei für interessante, musikalisch illustrierte Betrachtungen über die Männlichkeit, wenn, ja wenn man die Texte auch verstehen könnte. Da liegt leider der erhebliche Schwachpunkt dieser CD, Lars Conrad gelingt es erst bei den letzten beiden Liedern von Schubert, die Liedtexte verständlich zu artikulieren. Dies ist leider beim Liedgesang eine unverzichtbare Notwendigkeit, der Text steht gleichberechtigt neben der Komposition, die ja eine Umsetzung dieses Textes ist. Im Fall dieser CD ist auch das Mitlesen der Texte erschwert, da man sie nur online abrufen kann.
Daniel Prinz am Flügel sorgt für eine stimmige, stilsichere Begleitung, man kann die Harmonie zwischen Sänger und Pianist spüren, aber Lars Conrad bleibt die Wortdeutlichkeit schuldig. Es fehlt dem jungen Bariton auch noch etwas an Volumen, bei einigen Passagen stößt er doch an die Grenzen seiner schlank geführten Stimme. Auch am Farbenspektrum sollte er noch arbeiten, aber das jugendliche Alter des Sängers bietet da sicher noch Zukunftsperspektiven."
von Peter Sommeregger












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