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  • Johannes Jansen, Deutschlandfunk

Beethoven mit Feuereifer

"Mit seiner neuen Aufnahme der Klaviertrios darf das Trio con Brio Copenhagen auf einen neuen Beethoven-Goldstandard spekulieren, meint unser Kritiker. Hohe Musikalität plus Schwarm-Intelligenz zeichnet das Ensemble aus. Und lässt schon jetzt auf ihre nächste Beethoven-CD hoffen. (...)

Ob Highlands oder Helsingör – das Kopenhagener Trio inszeniert den Spuk mit gehörigem Theatersinn, gerade so, dass es nicht in Klamauk umschlägt und der Phantasie genügend Raum bleibt, im geheimnisvoll verhangenen Largo-Mittelsatz wie auch im Schluss-Presto an vorüberhuschende Gespenster und klappernde Knochengerippe im Flackerlicht zu denken. (...)

Stets aufs Neue verblüffend ist der symbiotische Streicherklang des koreanischen Geschwisterpaars, das von klein auf zusammen musizierte und auch Instrumente ungefähr gleicher Herkunft spielt: eine Guarneri-Geige und ein Grancino-Cello aus der Blütezeit des norditalienischen Geigenbaus. Am Klavier erweist sich Jens Elvekjær als Fingerspitzenkünstler von Ausnahmeformat.(...)

Der Feuereifer verwundert nicht bei einem Trio, das sich „con brio“ auf die Fahnen geschrieben hat. Auch Vielfalt und Farbigkeit der Artikulation sind nicht wirklich überraschend angesichts dreier Künstler, die als Solisten auf jedem großen Podium bestehen könnten und es auch regelmäßig tun. Frappierend ist vielmehr ihre Fähigkeit, der Intuition des jeweils anderen zu folgen, als wäre es die eigene. Wie Fische im Wasser, die sich zum Schwarm zusammenschließen und eine Art höherer Intelligenz zunutze machen – so beschreibt es Soo-Kyung Hong. Der Vergleich mag hinken. Aber ein intelligenter Schwarm sind die „Brios“ allemal."

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