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Grete Catus, The New Listener

Skurrile Entdeckungen

"Jedenfalls hat Hanna Shybayeva für ihr hochinteressantes Album aus diesen 70 Tangos 17 ausgewählt, die sie um eine weitere, eigene Transkription eines Piazzolla-Stücks ergänzte. Hochinteressant ist dieses Album schon alleine deswegen, weil jeder Komponist etwas völlig anderes unter dem Auftrag, einen Tango zu komponieren, verstand. Und so finden sich Tangos im engeren Sinne eines „Tango Argentino“ ebenso wie Zwölftonmusik und Serialismus, die kaum noch Ähnlichkeit mit dem „typischen“ Tango hat – und natürlich alle möglichen und unmöglichen Abstufungen dazwischen. Die beteiligten Komponisten lesen sich einerseits wie ein „Who is who“ des 20. Jahrhunderts: (Nyman, Wolpe, Babbit, etc.), andererseits tauchen Namen auf, die selbst Kenner der Szene kaum auf dem Schirm haben. Das Album ist aber wohl auch kaum etwas für Repertoirekrämer und Spezialitätensammler, sondern vermutlich eher etwas für den Genuss in „einem Rutsch“. Die „Tangos for Yvar“ werden so zum skurrilen Gesamtkunstwerk, das als ein Kuriosum des 20. Jahrhunderts äußerst liebenswert erscheint. Hanna Shybayeva ist eine mit allen Wassern gewaschene Pianistin, die bereits seit Anfang der 2000er-Jahre (...) für unterschiedlichste Labels Einspielungen beigesteuert hat (...).

Sie spielt hoch virtuos und ihre Liebe zu diesen Kompositionen, die sie persönlich für das Album ausgewählt hat, schimmert häufig durch und gibt der Einspielung eine sehr persönliche Note."

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