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  • Thomas Schulz, Das Orchester 2018/1

"im besten Sinne aufregend"

"Eines wird beim Hören dieser Einspielung sofort klar: Der 1992 in Athen geborene Kadesha ist ein Musiker, der sich nicht mit Halbheiten zufrieden gibt, sondern Extreme auslotet- klanglich wie agogisch. Allen eingespielten Werken gemeinsam ist die Inspiration durch folkloristische Elemente bzw.- bei Maurice Ravels G-Dur-Violinsonate- den Jazz. Dabei ist Kadesha zuallerst zu danken, dass er die beiden Kleinen Suiten seines Landsmanns Nikos Skalkottas ins Programm genommen hat. Noch immer ist dieser griechische Schönberg-Schüler im Musikleben sträflich unterrepräsentiert. Kadesha gelingt es hervorragend, die kantig-dissonate Tonsprache dieser dreisätzigen Werke und ihre improvisierten Elemente unter einen Bogen zu spannen. (...) Um die Klangwerdeung von Freiheit geht es auch in der 3. Violinsonate von George Enescu-allerdings kann diese Freiheit nur durch die minutiöse Einhaltung penibelster Spielvorschriften erzielt werden. Kadesha verwirklicht die enorme Vielfalt klangfarblicher Werte punktgenau-ebenso wie die vierteltönigen Passagen, die sich in Enescus Sonate gelegentlich finden. Es zeigt sich gerade in diesem Werrk, dass für den Geiger das Suchen und Realisieren feinster und ausgefallenster Klanggestalten ebenso wichtig ist wie das Aufzeigen von Struktur. So entsteht eine in unzähligen Facetten funkelnde Interpretation dieser so diffizilen Komposition. (...) Letzlich jedoch liefert er eine CD-Debüt ab, das im besten Sinne aufregend genannt werden kann."


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